Die Weihrauch HW 40 ist eine der beliebtesten Luftpistolen überhaupt. Was diese Waffe so besonders macht und wie sie sich über die offene Visierung schießen lässt, das werde ich euch heute in diesem Beitrag schildern.
Die Technik der Weihrauch HW 40
Bei der heute vorgestellten Luftpistole handelt es sich um das günstigste Modell, das ihr von Weihrauch erstehen könnt. Mit einem Preis von gerade einmal 165 Euro bekommt ihr diese natürlich auch bei mir im Shop.
Einer der größten Vorteile der Luftpistole ist das System selbst. Die Waffe treibt die Diabolos mit vorkomprimierter Luft an. Dabei benötigt ihr weder eine Co2-Kartusche noch eine Pressluftpumpe. Mittels Muskelkraft wird die Luft beim Zuklappen der Pistole komprimiert. Das ist sehr praktisch, da man völlig unabhängig und überall mit der HW 40 schießen kann.
Die Konstanz der abgegebenen Schüsse ist hervorragend. Diese sowie die prellschlagfreie Schussabgabe sorgen für eine hervorragende Präzision.
Das macht die HW 40 zu einer absoluten Top-Empfehlung für jeden Schützen, der zum ersten Mal im Schützenverein in das 10m-Schießen schnuppern will oder für jeden, der zuhause im Keller oder Dachboden seinem Hobby nachgehen will.
Gerade auch für Zuhause ist die HW 40 eine sehr gute Wahl. Denn die Schussabgabe ist sehr leise.
Montageschiene
Die HW 40 verfügt über eine 11 mm Prismenschiene. Auf dieser lassen sich auch Optiken wie ein kleines Pistolenzielfernrohr oder ein RedDot sowie Reflexvisier anbringen.
Ich persönlich würde ein Reflexvisier dem RedDot vorziehen. Mit einem Reflexvisier hat man beim Pistolenschießen einfach das Ziel schneller erfasst. Darüber hinaus ist das Gehäuse um die Linse herum nicht so wuchtig. Wenn man dann mit beiden Augen offen in die Optik schaut, stört dieses das Sichtfeld nicht so arg.
RedDots dagegen sind sehr praktisch, wenn man eine Waffe immer wiederholgenau in den Anschlag nehmen kann. Das ist bei Gewehren oder Luftgewehren der Fall, wenn man diese immer gleich an der Schulter ansetzt.
Heute will ich aber nicht die mir gebotenen Möglichkeiten einer Zieloptik nutzen. Stattdessen werde ich die aus meiner Sicht schwerste Option zu zielen verwenden. Das Zielen mit der offenen Visierung, sprich Kimme und Korn.
Die Wettkampfschützen unter euch werden für mich hier nur ein müdes Lächeln übrighaben. Denn für diese ist das tägliches Business. Ich selbst jedoch schieße sehr selten Kurzwaffe und wenn, dann mache ich es mir einfacher, indem ich mit Reflexvisier schieße.
HW 40 oder HW 45?
Die Frage kommt sicher einmal die Woche vor. Dabei könnten die beiden Pistolen nicht unterschiedlicher sein. Für viele Schützen steht fest, sie wollen eine qualitativ hochwertige Luftpistole, mit der sie Jahrzehnte lang Spaß haben können. Deshalb soll es eine Pistole von Weihrauch Sport sein.
Die Weihrauch HW 45 finde ich eher für Schützen geeignet, die das Großkaliberpistolenschießen trainieren wollen. Die Waffe hat einen starken Prellschlag, der kontrolliert werden muss.
Die HW 40 dagegen ist für den Luftpistolenschützen geeignet, die zuhause im Dachboden oder im Keller für sich zum Spaß schießen wollen oder für Schützen, die ihre ersten Gehversuche im Verein auf 10 Meter absolvieren wollen. Dass die Pistole die dafür benötigte Präzision hat, habe ich schon in vergangenen Videos gezeigt.
Heute über offene Visierung
Heute will ichs wissen! Heute gebe ich mir die Blöße und zeige, dass ich im Pistolenschießen über Kimme und Korn absolut untrainiert bin. Aber da habe ich auch nie ein Geheimnis draus gemacht, dass es unter euch weit bessere Schützen gibt als mich.
Für mich ist das Luftpistolenschießen eine willkommene Abwechslung zu dem sonst sehr stark Luftgewehr-lastigen Hobby. Und ehrlich gesagt ist für meine Anwendungszwecke die Weihrauch HW 40 die perfekte Pistole! Die ist super präzise, liegt toll in der Hand und ich bin unabhängig von Pressluft oder Co2.
Aber jetzt schaut euch mal im Video an, wie ich geschossen habe:
Schießt ihr auch ab und zu mit einer Luftpistole?
Habt ihr die Weihrauch HW 40 auch schon mal schießen können und habt Erfahrungswerte, die ihr mit uns teilen könnt?
Ich bin sehr gespannt auf euer Feedback!
Liebe Grüße!
Andi
6 Kommentare zu „Weihrauch HW 40 über offene Visierung schießen“
Hallo zusammen,
ich hab eine HW40 und mag das Ding wirklich, leider ist der Abzug in meinen Augen eine Katastrophe. Normalerweise sollte am Druckpunkt der Schuß brechen und dahinter sollte der Abzugwiderstand praktisch wegfallen. Bei der HW40 gibt es gewissermaßen zwei Bereiche: einen kurzen Weg mit geringem Widerstand, danach einen längeren Weg mit höherem Widerstand. Den Übergang nenne ich mal den “Druckpunkt”. Leider ist es nicht der Druckpunkt, denn der Schuß bricht irgendwo auf dem Abzugsweg. Den Punkt, wo der Schuß bricht, kann man mit einer Inbusschraube im Züngel einstellen. Bei falscher Einstellung kann der Schuß vor dem “Druckpunkt” oder auch dahinter brechen. Beides ist nicht optimal.
Mit etwas Fummeln hab ich jetzt eine brauchbare Einstellung, trotzdem bleibt es ein komplett anderes Schießen als mein 9mm Pistole. Mit einem vernünftigen Abzug wäre das ein wirklich feines Gerät.
VG
Seamus
Hallo Andi,
cooler Schusstest…
Ich kann empfehlen, für Pistolen wirklich auch die 17x17cm-Pistolenscheiben zu nehmen. Ich finde die leichter anzuvisieren und es ist weniger frustrierend, weil das “Schwarze” deutlich größer ist.
Die HW40PCA ist preis-leistungstechnisch sicher top.
Ich habe eine HW75. Der Grund dafür ist, dass ich Metall und Holz mag und die HW75 optisch zur HW45 passt, die ich auch habe.
Ich würde keine davon abgeben wollen, sie sind aber trotz der fast identischen Optik ziemlich verschieden:
HW45: Federkolben mit richtig Power, mehr “Leben” drin, erfordert immer gleichen Griff, ist dann aber präzise
HW75: Nicht so viel Power, kein Prellschlag, extrem präzise, nahe an Matchpistolen
Eine gute offene Visierung und einen Spitzen-Abzug haben sie beide (bei der HW45 habe ich die Fiberglas-Stäbchen schwarz angemalt; alternativ kann man die “Target”- oder “Trophy”-Versionen von Schlottmann nehmen).
Vom Abzug schlagen die beiden Weihrauch-Pistolen für meinen Geschmack sogar meine Feinwerkbau LP80 (quasi die 300S als Pistole), im Vergleich zur HW75 hat die Feinwerkbau aber den Vorteil, dass sie einen “richtigen” Matchgriff hat und dank etwas Power noch etwas “rundere” Löcher ins Papier stanzt.
Eine HW40PCA habe ich nicht, aber nach allem, was man liest, soll die nicht schlechter schießen als die HW75. Ist also sicher eine super Alternative, wenn man die moderne Optik mag oder einfach Geld sparen möchte. Ich glaube auch, dass damit ein Einstieg ins sportliche 10-Meter-Schießen möglich ist. Auf eine “vollwertige” und deutlich teurere “echte” Matchpistole kann man dann immer noch wechseln.
Schöne Grüße,
Stephan
Hallo Stephan,
danke dir ganz herzlich für deine ausführliche und interessante Nachricht! HW75 und HW45 habe ich auch schon getestet. Das sind wirklich wunderbare Pistolen die einfach vom Charakter her absolut unterschiedlich sind, weshalb man am Besten Beide haben sollte 😉
Ich tu mir mit der HW40 und HW75 leichter. Und ja, wie du auch schon geschrieben hast, schießen die sich wirklich recht ähnlich. Natürlich ist die HW75 vom Material her wertiger, kostet aber halt dafür auch eine ganze Stange mehr Geld. So hat wirklich jede Weihrauch Luftpistole ihre absolute Daseinsberechtigung 🙂
Ich wünsche dir eine schöne Restwoche!
Liebe Grüße!
Andi
Selbstverständlich kriegt man für die HW 75, und, ja, auch für die HW 45, einen Rink Formgriff. Mit einem solchen habe ich meine Hatsan Supercharger von “mäh” auf richtig enstzunehmend gekriegt. Lohnt sich!
Tja …
Ich habe das Parallel – Modell Beeman P17, welche bekanntlich auf derselben Konstruktion basiert. (Meine Vermutung: Genau wie bei HW 45 und HW 80 bekannt, könnten auch diese beiden Waffen tatsächlich viel ursprüngliches Beeman – Gedankengut in sich tragen. Was vieles erklären würde.) Ich nehme die P17 gerne mit in den Verein, sie schiesst ebenfalls sehr genau. OK, ich habe in meine etliche Stunden Arbeit gesteckt, um sie letztendlich gut händelbar hinzukriegen.
Diese Pistole hat genauso wie zum Beispiel die Hatsan 25 Supercharger oder das Gewehr Mauser AM 03 ein grundsätzliches Problem auf dem Schießstand: Die TrueGlow – Visierung. Der Kornhalter ist oben verrundet. Visieren soll man über die gleichmäßige Höhe der 3 bunten Punkte. Problem: Die sieht man auf einem normal beleuchteten Schießstand aber nicht unbedingt! Auf einem solchen vermeidet man direktes Licht auf die Positionen der Schützen, beleuchtet ist das Ziel. Und das reicht häufig nicht aus, die Stäbchen zum “Glühen”zu bringen. Also versucht man über die Oberkante von Kimme und Korn zu zielen, wie gewohnt. Aber das Korn ist breit verrundet … Auf einem auch beim Schützen gut beleuchtetem Stand wie dem Deinen ist das natürlich nicht störend. Auch draussen geht es gut.
Zum Spannen: Ein dünner Lederhandschuh an der linken Hand hilft. Dann schneiden die Prismenschienen auch nicht so.
Grundsätzlich: Es ist eine feine, spaßige, gesunde Konstruktion.
Hey Thorsten,
wow, vielen lieben Dank für deinen Kommentar und so viel tolles Input! Das hilft ganz bestimmt vielen Schützen weiter bei der Auswahl ihrer passenden Waffe 🙂 Und auch der Tipp mit dem leichten Lederhandschuh ist wirklich gut. Denn wer sich einmal die Hand eingezwickt hat, weiß was wir meinen 😉
Super super super! Ich hoffe du bist auch nächste Woche wieder da und ich würde mich freuen wenn du dann auch wieder ein paar Tipps für uns Alle hast!
Liebe Grüße!
Andi