Im März 2018 wurde das Diana Oktoberfestgewehr auf der IWA 2018 angekündigt. Das Luftgewehr hat in der Community eine große Begierde geweckt. Ein Jahr lang war das Luftgewehr aufgrund der unglaublich großen Nachfrage kaum zu erhalten.
Es gibt doch eine große Anzahl an Plinkern und Schießbudenfans unter uns Schützen. Aber wo kann man das Luftgewehr einordnen? Wie schlägt sich das Diana Oktoberfestgewehr gegenüber den alten Luftgewehren wie z. B. der Anschütz 275?
Ich versuche, euch in diesem Test alle Fragen zu beantworten. Wenn ihr diesen gelesen habt, solltet ihr eure Entscheidung treffen können, ob das Gewehr das richtige für euch ist.
Die Technik des Diana Oktoberfestgewehrs
Unterhalb des 54,5 cm langen Laufs befindet sich die Kammer für die Rundkugeln. Laut Hersteller könnt ihr bis zu 120 Rundkugeln im Kaliber 4,4 mm auf einmal laden. Dabei empfehlen sich besonders die Original Diana Oktoberfest Kugeln oder die H&N verkupferten Bleikugeln im Kaliber 4,4 mm. Bitte macht keine Experimente mit anderer Munition. Das kann zu Verstopfungen des Laufs etc. führen.
Auf dem Laufende ist die Kunststoffkimme angebracht. Der Abzug ist aus Kunststoff und nicht verstellbar. Ich empfinde diesen passend für ein Schießbudengewehr. Dieser fällt weder positiv noch negativ auf und ist leicht zu bedienen.
Dank der gummierten Schaftkappe schmiegt sich das Diana Luftgewehr schön an die Schulter. Das System funktioniert prellschlagfrei.
Der Schaft ist aus dunkel gebeiztem Holz. Dieser ist sowohl für Links- als auch Rechtsschützen geeignet.
Wie lädt man das Gewehr
Die über 100 Rundkugeln werden dank kleinem Trichter in die Munitionskammer eingefüllt. Alternativ kann man den Trichter selbst mit der Hand formen und die Kugeln reinschütten. Die kleine Gummikappe wird nach dem Befüllen wieder auf die Kammer gedrückt. Danach könnt ihr die erste Kugel ins System repetieren. Dabei ist es wichtig, dass der Lauf immer nach oben schaut. Andernfalls rollt keine Kugel ins System und ihr produziert einen Leerschuss. Diesen gilt es wie bei anderen Federdruckluftgewehren unbedingt zu vermeiden.
Die manuelle Sicherung kann grundsätzlich aktiviert oder deaktiviert werden. Zwischen den einzelnen Schüssen muss die Sicherung nicht betätigt werden. Das Spannen bzw. Repetieren des Gewehrs erfordert nicht so viel Kraft. Dieses kann auch von jungen oder schmächtigeren Schützen durchgeführt werden.
Präzision und Leistung
Bei meinem Chronytest ergab die Messung eine Leistung von 2,6 bis 2,7 Joule. Für ein Luftgewehr, das für Schießbuden Distanzen von 2,8 bis 4 m konzipiert wurde, ist das auch absolut ausreichend. In meinem Schusstest, den ihr unten in meinem Video seht, habe ich das Gewehr auch auf 11 m Entfernung geschossen. Das macht aber keinen Sinn. Die Präzision leidet doch sehr auf größere Distanz. Das liegt nicht nur an dem Gewehr, sondern vor allem auch an der Verwendung von Rundkugeln. Diese haben längst nicht so eine Präzision wie Diabolos.
Qualität und Haltbarkeit
In den Foren, unter meinem YouTube-Video und allgemein in der Community wird sehr viel über das Luftgewehr diskutiert und gesprochen. Vor dem Kauf sollte man sich bewusst machen, was man hier für ca. 180 Euro bekommt. Man kauft sich ein Luftgewehr mit mehr als 100 Schuss Kapazität, Repetiermechanismus, das für Distanzen von 2,8 bis 4m ausgelegt ist. Wer sich denkt, dass er mit dem Oktoberfestgewehr andere mehrschüssige Luftgewehre, die für große Distanzen geeignet sind, ersetzen kann, liegt falsch. Auch kommt das Gewehr nicht an die Verarbeitungsqualität alter Diana 30, Anschütz 275 oder Haenel Repetierer ran. Diese waren vergleichsweise auch um einiges teurer als das Oktoberfestgewehr.
Wer sich dessen bewusst ist, bekommt für das geringe Geld ein hervorragendes, absolut spaßiges Gewehr, das es einem schwer macht, es wieder aus der Hand zu legen.
Schnell sind die 100 Schuss abgegeben und der Schießstand in Schutt und Asche gelegt.
Ich hatte gehörig viel Spaß bei meinem Test und in den darauffolgenden Wochen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, nehmt das Luftgewehr einmal in die Hand und testet es.
Mich würden eure Erfahrungen zum „Okti”, wie es von vielen liebevoll genannt wird, interessieren.
Schreibt mir diese doch bitte in die Kommentare.
Habt ihr selbst eines oder plant ihr die Anschaffung?
Ich danke euch fürs Lesen!
Viele Grüße!
Euer Andi
Interessante Links:
HIER seht ihr das Video vom Oktoberfestgewehr auf der IWA 2018.
18 Kommentare zu „Diana Oktoberfestgewehr – Full Review und Schusstest“
Hallo Andi,
vielleicht solltest du auch noch mal die aktuelle Version des Oktoberfestgewehrs testen. Es handelt sich dabei um die mittlerweile als V3 bezeichnete, zum 3. Mal überarbeitete Version. Die gröbsten Schwächen und Kinderkrankheiten sollen behoben worden sein.
Ich habe lange gezögert, mir das Okti zu kaufen, aber jetzt war es ganz kurz für 126,99€ bei Frankonia im Angebot. Da habe ich zugeschlagen.
Toll ist auch das beiliegende Klappziel für Tonsterne. Selbige habe ich gleich dazu gekauft.
Das macht wirklich riesigen Spaß, diese Tonsterne zu zerballern.
Du hast es ja wie immer auf 11m getestet, ausgelegt ist es aber eher für 5m.
Habe es auch durch den Chrony geschossen. Meins machte ab dem 4. Schuss konstant gute 3,7 Joule. Das ist ordentlich. Alles an dem Gewehr funktioniert einwandfrei.
Für Privatleute sehe ich keine Veranlassung, sich das Neo zu kaufen.
Der große Vorteil auch ggü. Anschütz und Hänel ist die große Magazinkapazität von 120 Schuss. Da muss man so schnell nicht nachladen.
Und es hat 2 Jahre Gewährleistung. Wenn was sein sollte, einfach einschicken und gut ist es.
Gruß Ingo